Dein neues WordPress ist eine Multisite-Installation. Normalerweise kommt WordPress als eine Singlesite-Installation daher, das heißt Du hast für die komplette Webseite die gleichen Themes und die gleichen Plugins. Das funktioniert zu Anfang sehr gut, lass mich Dir aber die Grenzen aufzeigen, gegen die ich selber gerannt bin:
Ich hatte ein tolles Podcaster-Theme mit heller Farbgebung am Start. Nun sollte die erste Landingpage gebaut werden, die wollte ich in dunkel und ohne die Menüleiste ganz oben. Das gab das Theme nicht her, also musste ich ein neues WordPress nur dafür aufbauen… Riesiger Aufwand, für jede Landingpage immer wieder.
In Deinem Multisite-WordPress kannst Du ganz einfach eine neue Subsite anlegen und auf der dann ein anderes Theme oder auch andere Plugins nutzen. So bist Du für zukünftige Anforderungen gewappnet, die Du heute vielleicht noch gar nicht sehen kannst.
Begriffe
Damit wir die gleiche Sprache sprechen, bringe ich jetzt erstmal ein paar Begriffe ins Spiel:
Network : Als Network bezeichnen wir das ganze Multisite-WordPress.
Subsite : Die eigentlichen Webseiten heißen Subsite. Dein neues WordPress Network kann beliebig viele Subsites tragen. Eine Subsite ist einer Singlesite-Installation sehr ähnlich.
Subfolder : Der Begriff muss nur einmal verstanden werden: Deine Subsites werden über verschiedene Foldernames angesprochen, Beispiel:
- DeineDomain.de/subsite1
- DeineDomain.de/subsite2
- DeineDomain.de/subsite3
Das macht das Netzwerk nach außen quasi unsichtbar, weil niemand sagen kann, ob zum Beispiel DeineDomain.de/shop eine Seite im Singlesite WordPress DeineDomain.de ist oder die Subsite/shop im Network DeineDomain.de. Dieses Setup bringt Dir einen riesigen Gestaltungsspielraum.
Solltest Du etwas wie name.DeineDomain.de haben wollen, sprich mich an.
Unterschiede
Es gibt vier kleine aber wesentliche Unterschiede in der Benutzung von Singlesite- und Network-Installationen:
WordPress Backend
Dein neues WordPress sieht etwas anders aus, als das eines normalen Singlesite-WordPress. Ganz oben in der Menüleiste findest Du den Punkt „Meine Websites“. Dahinter öffnet sich die Auswahl der Subsites und hier kommst Du auch in die Netzwerkverwaltung.
Lass Dich nicht verwirren: Die Netzwerkverwaltung sieht einem WordPress-Backend zum Verwechseln ähnlich, allerdings fehlen die typischen Punkte wie Post oder Seiten.
Plugins
Sämtliche Plugins und Themes werden auf Netzwerk-Ebene installiert, nicht auf Subsite-Ebene.
Im gesamten Netzwerk können nur die Plugins genutzt werden, die auf Netzwerkebene installiert wurden. Du wirst eine ganze Reihe Plugins bereits vorinstalliert finden. Dazu kannst Du Plugins Deiner Wahl ergänzen, lösche aber keine unserer Plugins.
Plugins können in zwei Arten aktiviert werden, sobald sie installiert sind: Entweder auf Netzwerkebene für das ganze Netzwerk oder auf einzelner Subsite-Ebene. Ersteres ergibt Sinn für Plugins, die Du überall brauchst: Funktionserweiterungen wie Caching oder das Security-Plugin. Auf Subsite-Ebene werden zum Beispiel die eCommerce- oder die Podcast-Plugins aktiviert, die nur dort benötigt werden.
Eines noch: Es gibt einige, wenige Plugins dort draußen, die Multisite nicht unterstützen. Schau einfach in der Beschreibung nach.
Themes
Themes werden nur auf Subsiteebene aktiviert. Die Netzwerkebene fungiert quasi als vorsortierter Katalog: Dort installierst Du die Themes Deiner Wahl und schaltest sie dann für eine, einige oder alle Subsites frei. Die Subsites sehen diese Themes dann im Subsite-Design-Menü und können dort aktiviert werden. Übrigens reicht es aus, das Parent-Theme und das Child-Theme zu installieren und nur das Child-Theme freizuschalten.
Natürlich kannst Du für verschiedene Subsites verschiedene Einstellungen der Plugins und Themes vornehmen. Das kommt sich nicht ins Gehege.
Benutzer
Es gibt zwei verschiedene Arten von Benutzern: Subsite-User und Network-User. Die ersten haben nur Berechtigungen in der entsprechenden Subsite. Auf Network-Ebene angelegte User können hingegen in allen Subsites aktiviert werden.
Eine besondere Berechtigung ist der Network-Admin. Ihm gehört das ganze Network, dieser Account hat vollen Zugriff auf alles. Davon gibt es nur zwei und Du solltest auch keine weiteren einrichten: Deinen Administrator-Account und unseren Hauptverwalter-Account, den wir zur Verwaltung brauchen und um Dir helfen zu können.
Nun bist Du gerüstet, mit Deinem neuen WordPress zu arbeiten. Morgen beschreibe ich Dir einige der zusätzlichen Funktionen, die Du schon im Dashboard gesehen hast.
Melde Dich, wenn noch etwas unklar ist.
Dein OLAF KAPINSKI 🙂