Stell dir vor, Du gehst auf deine Website und siehst eine weiße Seite. Was tun? Heute beschreibe ich dir, was Du tun kannst, wenn dein WordPress den Bach runtergegangen ist. Es geht es also um das WordPress Backup. Mit dem Backup sind aber erst 10% der Arbeit getan.

Begriffe: Backup. Restore, Migration

Zunächst möchte ich drei Begriffe einführen: das Backup, also die Sicherung deiner Daten, den Restore, die Wiederherstellung deines WordPress und die Migration, dazu kommen wir dann in der nächsten Episode. Die meisten Menschen denken, ich habe ein Backup gemacht und bin sicher! Doch weit gefehlt. Nur die Daten zu sichern, bedeutet nicht, dass dein WordPress bereits gesichert ist. Nur wenn du in der Lage bist, auch den Restore durchzuführen, kannst du mit diesen Daten auch etwas anfangen.

Backup Plugins

Es gibt Backup Plugins, die dir bei der Sicherung deiner Daten helfen können und dir die Sache ein wenig erleichtern. Worauf Du dabei achten musst und was im Nachgang optimiert werden sollte, werde ich gleich erläutern. Doch zunächst schauen wir uns an, aus welchen Komponenten dein WordPress besteht und wie Du es am Besten vorbereitest.

Die Komponenten deines WordPress

WordPress ist kein Programm, das als WordPress.exe auf deinem Computer ausgeführt wird. Es besteht vielmehr aus einem Haufen PHP Datein, die auf deinem Webserver liegen und von ihm ausgeführt werden, meist mit Apache. Unterscheiden lassen sich dabei: die Datenbank, also alles bewegliche, deine Einstellungen, dein Benutzeraccount, Hintergrundfarbe, Blogartikel, etc. und der feste Teil, die Dateien.

Wenn Du dir die Dateistruktur anschaust, die dein Provider zur Verfügung stellt, wirst Du dort eine Vielzahl an Dateien und Ordnern finden. Darunter finden sich die Ordner WP-Content, WP-include und WP-admin. So sieht WordPress auf der Festplatte deines Providers aus. Wie die Datenbank aussieht, könntest Du ebenfalls nachsehen, das empfehle ich aber nicht, weil dort schnell etwas in die Brüche gehen und dir dein WordPress zerschießen könnte.

Wie geht Datensicherung?

Um dein WordPress zu sichern, kopierst Du zunächst alle Dateien (per FDP) von deinem Provider runter und ziehst dir dann eine Kopie von der Datenbank. Wenn Du das getan hast und dein Provider explodiert, gehst Du damit zu deinem neuen Provider und lädst deine Dateien wieder hoch. Dann brauchst Du dringend jemanden, der weiß, was man damit macht. Du lädst deine Datenbank auf seinen Datenbankserver, verbindest die beiden miteinander und es ist erledigt!

Das klingt erstmal sehr einfach, kann aber relativ verzwickt sein, wenn die Handgriffe nicht sitzen. Meine Empfehlung ist daher, dass Du die Datensicherung mit Hilfe einesTools, wie UpdraftPlus, vornimmst. UpdraftPlus empfehle ich deshalb, weil es halbwegs intuitiv zu bedienen ist und gut funktioniert.

Was kann UpdraftPlus und was nicht?

Hast Du dein Plugin in dein laufendes WordPress installiert, machst du deine Datensicherung und kopierst diese. Sollte deine Website irgendwann explodieren, installierst du ein neues nacktes WordPress und stellst deinem (neuen) Updraft Plugin die zuvor gemachten Sicherungsdateien zur Verfügung. Der lädt das Ganze hoch und es sollte wieder funktionieren. Der Haken an der Geschichte? UpdraftPlus kopiert viele Dateien nicht mit. Es kopiert alles aus dem WP Content Ordner mit, aber beispielsweise nichts aus htaccess, wp-config oder Google-Dateien. Achte auf diese fehlenden Dateien und füge sie gegebenenfalls manuell hinzu!

Halte dein Backup möglichst klein!

Es besteht die Gefahr, dass deine Datenmenge irgendwann sehr groß und unhandlich wird. Große Datenmengen zu bewegen ist immer ein größeres Risiko als kleinere. Mein Tipp daher: Nimm einige Dateien aus dem WP Content Ordner und sichere sie gesondert. Ich speichere beispielsweise meine Audiodateien nicht mehr im WP Content Ordner, sondern packe sie mit auf die oberste Ebene, d.h. auf die gleiche Ebene auf der auch WP Content liegt. Die Podcastepisoden kannst du ohne Probleme auch später wieder draufspielen und der Restore wird dadurch dramatisch kürzer und zuverlässiger.

Frequenz der Datensicherung

Als Frequenz deiner Datensicherung rate ich: sichere einmal am Tag deine Datenbank und ca. einmal die Woche die Dateien. Grundsätzlich gilt, lieber eine Datensicherung zu viel als eine zu wenig. Wenn du einen Webshop betreibst und WooCommerce verwendest, mach besser zwei Datenbanksicherungen pro Tag. Wenn viel Dampf drauf ist, können es auch drei oder vier sein. Sonst verlierst Du im Zweifelsfall alle Transaktionen seit der letzten Sicherung.

Restore

Die Wiederherstellung deines WordPress orientiert sich an der Sicherung. Wurde sie manuell gemacht, wird auch die Wiederherstellung manuell ausgeführt, wurde ein Tool verwendet, dann muss auch diesmal das Tool benutzt werden. Verwendest du UpdraftPlus dann wird dein WordPress nach dem Restore vermutlich sehr langsam sein. Das liegt daran, dass all deine Optimierungen aus htaccess nicht mehr da sind und neu vorgenommen werden müssen. Hab ein Auge darauf, was du nacharbeiten musst. Toolunterstützung ist eine gute Sache, aber man muss wissen, wo die Tücken sind.

In der nächsten Episode besprechen wir das Thema Migration und was darunter zu verstehen ist. Denn wenn du dein WordPress ernsthaft bearbeiten möchtest, brauchst du dafür ein Testsystem. Und um an dieses heran zu kommen, musst du Migration können. Hör deshalb auch hier wieder rein!

OLAF OUT!