Im Interview mit Benedikt und Christoph vom Podcast Nebenberuf Startup dreht sich diese Folge um die Frage, wann der Fuß in die Selbständigkeit gesetzt werden kann.

Das Geld ist der Gradmesser

Die Ausgangssituation klingt in etwa so: Du hast nicht nur die Idee. Du bist schon ein gutes Stück mittendrin in Deinem eigenem Projekt und stellst fest, dass sich daraus eine profitable Unternehmung gestaltet lassen könnte. Gewiss scheint, dass beim Sprung ins Becken zumindest Wasser darin sein sollte, unabhängig von der Fallhöhe. Mit anderen Worten: Die finanziellen Rahmenbedingungen müssen insoweit stimmig sein, dass Dein Lebensstandard mittelfristig mindestens der Selbe bleibt.
Hier helfen natürlich Rücklagen, die Du vorher zum Beispiel durch ganz klassische Arbeit bilden konntest. Ist absehbar, dass es zunächst eng werden könnte auf der Einnahmenseite, lohnt ein Blick auf die üblichen Kosten. Ob alle Abonnements oder der Kaffee vom Röster um die Ecke ihre jeweilige Berechtigung haben, kann hier ernsthaft überprüft werden. Falls dies bereits genügt, dürften sich Deine Bedenken in Grenzen halten lassen. Noch weniger Fragen stellen sich, wenn bereits derart kalkuliert werden kann, dass Du mit Deiner selbständigen Tätigkeit mühelos eine feste Anstellung ausgleichen kannst.
So weit, so schablonenhaft und in vielen Fällen ein Stück von der Realität entfernt. Zumal ganz andere Faktoren bei der Gründung Deines Unternehmens ebenfalls deutliches Gewicht in die Waagschale legen.

Und immer fehlt die Zeit

Zeit ist relativ. Sie kann gestaucht oder auch gestreckt werden. Nur leider helfen diese physikalisch gut belegbaren Effekte in der Praxis überhaupt nicht. Hier müssen andere Mittel und Wege gefunden werden, damit Du noch vor einer endgültigen Selbständigkeit etwas aufbauen kannst.
Vieles hängt hier von Deinem Arbeitgeber ab. Existiert zum Beispiel die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten? Auch wenn weiter zwei Bürotage pro Woche ausgehandelt würden, hättest Du Dir dreimal die Fahrzeit hin und zurück erspart. Und das Problem des eigenständigen Organisierens und der Zeitplanung sollte für Dich ohnehin keine Hürde darstellen, weil dies später ebenfalls gefragt wäre.
Etwas effektiver erscheint ein komplett freier Wochentag. Einen Teil der Stunden könntest Du an den restlichen Tagen ausgleichen, hättest hier aber einen feststehenden, wöchentlichen Termin, der allein Deinem Projekt gehört.
Auch wenn in einem solchen Modell weiterhin viel Freizeit eingeplant ist, kann sich zeigen, dass Du finanziell unabhängig tätig werden kannst. Die Gedanken an einen kompletten Einstieg greifen nicht zu weit, wenn Du feststellst, dass trotz vergleichsweise geringem Zeitaufwand regelmäßige Einnahmen zumindest in Teilen an Deinen normalen Job heranreichen.
Ein Umweg, der konstruierter klingt, als er eigentlich gemeint ist, führt über eine weitere Selbständigkeit. Es wird vorausgesetzt, dass Du mit Deiner Idee noch nicht wirklich in finanziell ruhiges Fahrwasser kommst, bist aber aufgrund Deiner beruflichen Expertise auch als Freiberufler gefragt. Das funktioniert natürlich ziemlich exklusiv in der IT. Es eignet sich aber ganz gut, um mit einer freieren Zeiteinteilung besser planen zu können. Kritisch wird es nur, wenn beide Vorhaben keine Früchte tragen. Das ist die Halb-Risiko-Variante, wenn Du so willst.

Noch mehr Anregungen von Christoph und Benedikt sowie eine kurze Checkliste gibt es hier im Podcast.

OLAF out!

Wir haben echt spät gesprochen... Und am Ende ging es dann etwas wild schief... Hör' es Dir an: